Am Mittwoch Abend fuhren wir zu meinem Teamchef nach Helsa. Wir übernachteten dort um am Donnerstagmorgen, frühzeitig die Motorräder zu verladen und uns auf den Weg zu machen. Ausser meinem Dad und meinem Bruder Wilko, begleitete mich noch mein Coach und Mechaniker Stefan, sowie Wolfgang Büttner als Leiter des Damenteams. Wir kamen auf der Autobahn gut durch und waren etwas früh an der Fähre in Travemünde.
Wir nutzten die Zeit und fuhren noch ein bisschen mit den Inlinern durchs Hafengelände. Pünktlich um 4Uhr fuhren wir auf die Fähre "Robin Hood" und legten ab in Richtung Trelleborg. Die Fähre ist 7 Std. unterwegs und da wird einem schnell langweilig. Wir hatten aber einen super schönen Sonnenuntergang. Eigentlich wurde es gar nicht richtig dunkel in Schweden.
Mit dem Wohnmobil waren wir dann noch einmal 4,5 Std. unterwegs Richtung Göteborg. Morgens um 5 erreichten wir Uddevalla, bzw. das Fahrerlager, daß war natürlich noch geschlossen und wir parkten erstmal auf einem Firmengelände. Um 10Uhr dürften wir ins Paddock einfahren und wir bekamen noch einen schönen Platz. Ich besichtigte gleich mal die Strecke, die war natürlich WM-mäßig mit großen Sprüngen, Kurven, rundum sehr breit in einer schönen felsigen Landschaft gelegen, so wie man sich Schweden halt vorstellt. Es gab auch eine Kartbahn und Steffi Rommel, Alex Haupt, Stephanie Laier und ich drehten Freitagabend mal ne Runde.

Am Samstag wurde es dann ernst, wir hatten strahlenden Sonnenschein und sommerliche Temparaturen. Um 9.00 Uhr fuhren wir dann auf die Strecke, die war technisch sehr anspruchsvoll, unter anderem hat es einen Table von über 30m länge. Das Fahrerfeld war sehr gut besetzt und viele Mädels sind über den Tabel und die anderen Sprünge geflogen, wir wollten den Fans ja auch zeigen, daß wir gut sind. Ich selber bin in der 3. Runde alles gesprungen und es kam mir gar nicht so hoch vor.

Beim Training der MX1 und MX2 habe ich mir noch einige gute Spuren angeschaut und dann ging es zu unserer Quali. Ich bin die ganze Zeit durchgefahren, daß ist zwar nicht üblich aber es hat mir halt Spass gemacht. Kurz vor Ablauf habe ich dann noch einmal richtig aufgezogen und eine 2.10.969 gefahren, was für einen super 4. Startplatz reichte, vor mir nur Marie Karlson und Favoritin Elin Man mit nicht mal 1 sec. Vorsprung. Stephanie Laier mit weiteren 3 Sekunden vor, fuhr wieder einmal in einer anderen Liga. Ich bin ja keine gute Qualifahrerin und deshalb war ich fürs Rennen optimistisch.

Sonntag - Bei der Fahrerbesprechung wurde uns mitgeteilt, daß ein Startklotz nicht erlaubt ist, dies ist ein großer Nachteil für mich. Stefan konnte im Vorstart noch die Starthilfe einrasten, so konnte ich einigermaßen hinter dem Startgatter stehen. Das Gatter fiel und ich kam ganz gut weg. Die Startgerade war sehr lang und ich hatte ja einen guten Startplatz. Die besserer gestarteten Fahreinnen konnte ich noch ausbeschleunigen und vor mir war nur noch Elin Man, bei einem DAM-Rennen hätte ich noch weiter dagegen gehalten. Wenn ich mit der Lokalheldin aber in der 1. Kurve am Boden gelegen hätte... Wir haben dann alle in der 1. Runde schon ordentlich gefightet und ich habe drei Plätze verloren an Laier, Arke und Prumm. In der 2. Runde wollte ich diese Plätze wieder gutmachen. Ich bin über den großen Table gesprungen und auch gut gelandet. Was dann geschah habe ich mir erzählen lassen. Wahrscheinlich habe ich einen Kick an mein Hinterrad bekommen und ich war mit dem Oberkörper über dem Lenker, als ich die Kontrolle verlor. Ich flog heftig vom Bike und landete im Graben.
Naja der Einschlag war ziemlich heftig und ich musste ins Krankenhaus nach Uddevalla, dort wurde ich komplett untersucht und musste eine Nacht zur Beobachtung da bleiben. Ist aber alles in Ordung, habe einen Brumschädel und mir tut der Oberkörper ziemlich weh. Tja, so kann das gehen, eben noch top und kurze Zeit später schon im Krankenhaus. That`s racing.

Meine Heimfahrt verlief problemlos und ich hoffe in Moorgrund zum Ladiescup wieder fit zu sein.
Vielen Dank, für die Anteilnahme und die guten Wünsche zu meiner Besserung, an Euch alle.

See you, eure Larissa#24